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Ist dein Unternehmen liebenswert? Warum Tiervideos auf Social Media besser performen als Quartalszahlen

    Viele Solopreneur*innen posten fleißig auf Social Media: Neue Produkte, unternehmerische Erfolge, Challenge-Ankündigungen …. Aber irgendwie bleiben die Reaktionen aus. Woran liegt das?

    Es gibt viele, viele, wirklich viele  Social-Media-Ratschläge – meine Google-Suche zu „social media tipps“ brachte gerade eben 145.000.000 Ergebnisse – und die haben sich eigentlich auch in den letzten zehn Jahren nicht fundamental geändert. Die t3n hat zum Beispiel schon 2011 darüber geschrieben, dass Inhalte mit persönlichem und menschlichem Charakter auf Facebook besser funktionieren als automatisierte Links zu Blogposts, und dass es wichtig ist, in beide Richtungen zu kommunizieren, also den eigenen Fans auch zuzuhören.

    Machst du Social Media oder Sales Media?

    Das Problem ist: Viele Business-Seiten machen das nicht. Gepostet werden Produktnews, Verkaufszahlen und selbstverständlich die eben erwähnten Links zu eigenen Blogposts. Oder man teilt Inhalte von anderen Seiten ohne Kommentar. Das ist alles nicht schlimm. Zwar ist es nicht toll, aber in meinen Augen immer noch besser, als 2020 keine Social-Media-Präsenz zu haben. Und zu einem Shitstorm wird es vermutlich auch nicht führen, vorausgesetzt, man greift bei den geteilten Inhalten nicht völlig daneben. Allerdings auch nicht zu einer treuen Community. 

    Wenn ich sowas bei meinen Kund*innen sage, stoße ich oft auf fragende Blicke: „Aber unsere Fans können doch alles kommentieren, was wir posten?“ Na ja, schon. Aber das müssen sie auch wollen. Denn Menschen engagieren sich auf Social Media mehr oder weniger aus denselben Gründen, aus denen wir uns auch analog mit anderen unterhalten: Wir sind neugierig, wie es unseren Freunden geht, wir lachen über absurde Situationen und bedauern Missgeschicke (oder umgekehrt). 

    Non-stop Werbung nervt

    Leider Gottes ist es immer noch so, dass viele Solopreneur*innen nur dann auf Social Media aktiv sind – Newsletter verschicken, Reels machen, Facebook-Umfragen erstellen – wenn es ums Verkaufen geht. Gerade am Anfang tun sich viele von uns (ja, kenne ich) mit der Sichtbarkeit sowieso schwer, und dann soll es sich schließlich auch lohnen. Außerdem wollen wir Expertise demonstrieren und darauf soll dann auch jeder Post einzahlen. Das ist übrigens auch in vielen Coachings einer der häufigsten Tipps, den man bekommt. Aber meiner Meinung nach ist das falsch. Ich zumindest folge Menschen nicht nur, weil mich ihre Themen interessieren, sondern auch aus Unterhaltungsgründen. Und Menschen sind unterhaltsamer als Produkte.

    Du musst also dafür sorgen, dass dein Business menschliche Eigenschaften hat. Und das schaffst du, indem du Content postest, mit dem deine Fans interagieren wollen: Weil ihnen sowas auch schon passiert ist, weil sie darüber lachen können, weil sie sich mit dir freuen können. Das heißt nicht, dass du nur noch Human-Interest-Posts machen sollst: Natürlich kannst du deine tollen Quartalszahlen posten. Aber ein Video davon, wie du versuchst, die Taube wieder aus dem Büro zu kriegen, wird mehr Response generieren – wetten?

    Also frag’ dich bei jedem Post, was Menschen dazu sagen wollen könnten und wie du die Interaktion noch leichter für sie machen kannst. Und falls dir das zu verkopft ist: Was würde dir selbst zu deinen Beiträgen einfallen, wenn sie von jemand kämen, den du nicht kennst?

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